„Osteopathie“ ist ein medizinisches Konzept, welches von dem amerikanischen Arzt Dr. A. Taylor Still (1828-1917) vor ca. 140 Jahren entwickelt wurde. Seit jener Zeit hat sich die Osteopathie kontinuierlich weiterentwickelt, in den USA, ebenso wie in Europa und weiteren Teilen der Welt.
Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin, die dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen dient. Die osteopathische Behandlung erfolgt ausschließlich mit den Händen. Der Patient wird in seiner Gesamtheit betrachtet- zum einen in der Einheit von Körper, Geist und Seele und zum anderen in seiner körperlichen Einheit auf allen Ebenen.
Zur Philosophie der Osteopathie gehört das Konzept, dass Struktur und Funktion des Körpers eine Einheit bilden und sich gegenseitig beeinflussen, sowohl im gesunden als auch im kranken Zustand. Die Struktur bestimmt die Funktion und umgekehrt, verändert sich die Struktur, wird dies die Funktion beeinflussen. Gleichwohl sorgt eine veränderte Funktion für eine „Andersbelastung“ der Struktur. Dort wo Bewegung behindert oder eingeschränkt ist, reagiert der Körper mit Anpassung u. Kompensation.
Das kann über einen längeren Zeitpunkt ganze Spannungsketten verursachen. Damit versucht der Körper sich selbst zu regulieren bzw. zu kompensieren. Ist jedoch keine angemessene und ausreichende Regulierung mehr möglich, treten schließlich bekannte Symptome wie Schmerzen, Bewegungs- und Funktionsstörungen auf, die sich oft an anderen Orten als ihrem eigentlichen Ursprung zeigen.
Struktur- und/oder Funktionsveränderungen können zum Beispiel verursacht sein durch physische und psychische Belastung, durch Traumata, Bewegungs-und Haltungsgewohnheiten im Alltag, einseitiges Training, Stressfaktoren, Ernährungsfehlverhalten. u. v. m. und führen dann zu einer Veränderung der Gewebequalität.